Makros mit der OMD EM1 Mark II

 

Die EM1 der neueren Ausgabe namens Mark II ist eine für Makros geeignete Kamera. Im Folgenden werde ich einige Eindrücke schildern-sowohl Positives als auch Negatives.

 

- Die Kamera hat einen Four Thirds Chip. Das bedeutet dass sie einen relativ kleinen Chip enthält. Das erleichtert das Leben im Makrobereich enorm. Um ein vergleichbares Bild einer Vollformatkamera zu erhalten benötigt der kleine Chip ein wesentlich kleineren Abbildungsmaßstab. Dadurch steigt die Tiefenschärfe an bzw kann die Blende weiter geöffnet werden und weniger Zeit / Isowert wird gebraucht. Kommt es aber auf extreme Freistellung an ist der FT-Chip unterlegen.

Natürlich kann ein Vollformatbild beschnitten werden - aber dann brauch ich auch keins....

 

- Die Kamera verfügt über einen frei schwenkbaren Monitor. Ab einem gewissen Alter ein Segen, vor zehn Jahren haben wir noch das Kinn vergraben um bodenparallel arbeiten zu können.

 

-Funktionen wie echtes HDR oder Fokusstacking sind an Bord. Falls es jemand braucht..

 

- Wichtiger ist die ausreichende Anzahl frei zu programmierender Tasten und die schnelle Erreichbarkeit der My set Einstellungen. Auf die Sucherlupe, das Fokuspeaking oder die Abschaltung der Antiwackelfunktion (Stativ!) muss der Makrofotograf schnell Zugriff haben.

 

- Die Dynamik reicht vollkommen aus, etwas über 20 MP auch. Wenn man bedenkt dass die Darstellungen auf dieses Homepage ziemlich gross sind aber dann doch unter 3 MP liegen wird das klar.

 

Zwei Aspekte allerdings bedürfen einer genaueren Untersuchung.

 

 

 

Die High resolution Funktion.

 

Dazu erstellt die Kamera rechnerisch aus 16 Aufnahmen ein RAW mit einer Auflösung von 80 MP und einer Grösse von ca. 30 MB.

Eine tolle Sache!

Aber es gibt gewisse Einschränkungen: Aufgrund von Beugungseffekten bei zu kleiner Blende ist der gewünschte Vorteil schnell verloren. Also ist die Nutzung des Hres-modes bei Blende 8 begrenzt.

16 Aufnahmen brauchen Zeit. Bei der Mark II ist deswegen ein Stativ nötig, die neue MK III kann das auch aus der Hand. Soweit so gut - bei Wind und Objekten auf einem Grashalm nutzt das garnichts. Man braucht vollkommen statische Objekte.

 

Ein Beispiel:

 

Dieses oben schonmal verwendete Bild ist schon um 25% beschnitten und aus einem 80 MP Raw berechnet. Schneidet man aus dem Orginal einen Ausschnitt aus sieht man die immense Auflösung:

 

 

 

Die Auflösung muss allerdings auch vom Objektiv geliefert werden. Und das ist nicht so einfach. In meinem Objektivpark sind es die beiden Makros Zuiko 2,0 50 und Sigma 2,8 105 mm die es schaffen.

 

Shuttershock

 

Ein (scheinbares) Problem hat die Kamera aber auch: Den berühmt-berüchtigten Shuttershock. Dies ist eine Erschütterung die durch den mechanischen Verschluss ausgelöst wird. Steht das Stativ etwas wacklig zB. auf Gras und ist die Belichtungszeit zwischen 1/30 und 1/250 Sekunden kann der Effekt einem den Schlaf rauben.

 

 

Auf dem oberen Bild leicht zu erkennen.

Dies ist allerdings nicht wirklich Wert sich darüber aufzuregen - stellt man im (Makro-) My set den Auslöser auf Antishock oder auf den elektronischen Auslöser ist der Effekt weg und das Thema durch.

Ohne die Einstellung allerdings verschießt man einige Bilder.

 

 

Na also!

Die jugendliche geränderte Jagdspinne war so nett in beiden Schalterpositionen zu posieren.

 

 

Andererseits finden manche Motive auch die Kameras interessant:

 

 

 

Dieser Admiral rüsselte lange auf der Mark I herum. Möglicherweise sollte sie mal gereinigt werden.

 

 

Belichtungskunststückchen: Makros im Schnee

 

 

Kaum eine andere Situation ist derart hinterhältig wie die Belichtung von Makrofotos im Schnee. Die extreme Dynamik zwischen Dem Untergrund und dem Tier fordert den Dynamikumfang der Kamera heraus.

 

 

 

Von Schrecken bis Schnecken - es ist erstaunlich was sich so alles auf Schneeflächen rumtreibt!